gestern – siehe auch hier – ging es ja um die Thematik der „normalen“ Wasserabsage. Das ist ja im Wesentlichen mit einem gut ausgetüftelten Plan gut beherrschbar. Aber in der heutigen Ausgabe stellt sich die Problematik, dass unser Trinkwasser einige Tage, oder vielleicht sogar Wochen plötzlich und unerwartet ausfällt. Ohne vorherige Absage.
Gründe, warum das passieren kann, gibt es reichlich. Denken Sie nur an einen langwierigen Stromausfall. Oder an einen terroristischen Anschlag auf die Wasserversorgung. Nicht auszudenken, wenn zum Beispiel in Süddeutschland die Bodensee-Wasserversorgung ins Visier von Terroristen gerät. Können Sie sich also vorstellen, für längere Zeit ohne normales Leitungswasser auszukommen? Schwerlich.
Autarke Wasserversorgung: Wasservorrat überlebenswichtig
Glücklich ist in dem Fall immer der, der auf einen eigenen Brunnen, eine eigene autarke, vom öffentlichen Stromnetz unabhängige Wasserversorgung zurückgreifen kann. An der Stelle sei nochmals auf das „know how“ zum Thema „Brunnenbau“ hingewiesen – siehe hier. Wie auch immer, für all jene, die nicht das Glück haben auf den eigenen Brunnen zurückgreifen zu können, ist es absolut unerlässlich, einen großen Wasservorrat zu bunkern. Das gilt letztlich für uns alle.
Wir sollten für mindestens 14 Tage einen ausreichenden Wasservorrat anlegen. Das empfiehlt sogar das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Fakt ist, dass ein Mensch unter Umständen zwar drei Wochen ohne Nahrung überleben kann, aber nur kärgliche vier Tage ohne die Aufnahme von Flüssigkeit. Halten Sie daher auf alle Fälle pro Person in ihrem Haushalt mindestens 30 Liter Flüssigkeit vorrätig. Geeignete Getränke sind Mineralwasser, Fruchtsäfte, länger lagerfähige Getränke. Gehen Sie hier auf keinen Fall Experimente ein.
Halten Sie vor allem die Getränke vorrätig, die Sie und Ihre Familie auch normalerweise nutzen. Bei lang andauernden Ausfällen der Wasserversorgung sollten Sie Wasser in allen verfügbaren größeren Gefäßen sammeln: Badewanne, Waschbecken, Eimer, Töpfe, Wasserkanister. Es ist generell ratsam, im Garten einige Wasserfässer ständig befüllt zu haben. Sorgen Sie dafür, dass Sie im Notfall zumindest im Haushalt einen Wasserentkeimer bzw. -filter zur Verfügung haben. Sie können das Wasser auch durch spezielle Entkeimungsmittel länger haltbar machen.
Gehen Sie mit dem Wasser sparsam um. Benutzen Sie trotz ökologischer Bedenken bei längerer Wasserknappheit Einweggeschirr und -besteck, damit Wasser nicht zum Spülen verwendet werden muss.
Last but not least ist dringend empfohlen, auch bei längerem Ausfall der Wasserversorgung Ruhe zu bewahren und nicht panisch zu werden. Die Gefahr, dass es auch hier bei uns in Europa längere Ausfälle geben könnte, ist realistisch. Zum einen klimatisch oder durch sonstige Außeneinflüsse bedingt, zum anderen sind in vielen Kommunen die Wassernetze relativ alt und müssen saniert werden.
Alleine in Europa gibt es mit Blick auf die Wasserversorgung laut Experten einen Investitionsbedarf von 360 Milliarden Euro in der nächsten Dekade. In der morgigen Ausgabe erfahren Sie dann, wie man auch finanziell von diesem Investitionsstau profitieren kann.