Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles mögliche in Hülle und Fülle existiert. Zumeist in den Supermärkten um die Ecke. Vor allem Nahrung und Wasser lagern wir nur noch seltenst in größeren Mengen zuhause. Wozu auch? Wir wurden größtenteils von größeren (Natur-)Katastrophen in den letzten Jahrzehnten verschont. Deshalb denkt kaum noch wer an einen Notvorrat für Krisenzeiten.
Dabei kann es ganz unvorhergesehen immer passieren, dass wir von heute auf morgen von der üblichen versorgungskette abgeschnitten sind. Einen Vorrat für eben jene Fälle anzulegen ist daher nicht unnütz. Ganz im Gegenteil: nur wer für alle Fälle über eine wertvolle Notreserve verfügt, stellt das eigene Überleben und das Überleben seine Liebsten im Notfall sicher. Doch was gehört zu einem solchen Notvorrat? Auf was gilt es zu achten? Das verraten wir Ihnen nachfolgend, damit Sie einem Krisenfall gelassener begegnen können.
Nahrung und Wasser sind essentiell und vorrangig
In erster Linie gehören zu jedem Notvorrat 9 Liter Wasser pro Person (das entspricht 6 1,5l Wasserflaschen) und Nahrung für eine Woche. Es gehören noch mehr, nicht ess- oder trinkbare, Güter dazu. Allerdings wollen wir uns zunächst auf die essentiellen Versorgungen konzentrieren. Also Essen und Trinken. Denn Radios oder Taschenlampen werden kaum benötigt, wenn Sie verdursten oder verhungern.
Welche Lebensmittel sind also zu empfehlen? Der Notvorrat sollte vor allem haltbare Lebensmittel enthalten. Dazu gehören u.a. Reiswaren, Öl, trockene Fertigprodukte wie Dosenbrot, Kaffee und Tee, Salz, Honig, Zucker, Konfitüre, Hartkäse, getrocknetes Fleisch, usw. Dabei sollten aber keinesfalls Energielieferanten wie bspw. Schokolade vergessen werden, oder Produkte, welche nicht erst gekocht werden müssen (z.B. Zwieback, Schachtelkäse und Trockenfrüchte).
Der Notvorrat kann dabei ganz persönlichen Essgewohnheiten angepasst werden. Wichtig ist nur, dass Sie sich nicht auf rein erst noch zu kochende Nahrung verlassen. Was wenn der Strom ausfällt? Nüsse ernähren zunächst und müssen nicht erst zubereitet werden. Gleiches gilt für Trockenfrüchte. Achten Sie auch unbedingt zu jeder Zeit auf die möglichst lange Haltbarkeit der Produkte und bestenfalls darauf, dass Sie keine dauerhafte Kühlung benötigen. Viele Lebensmittel lassen sich mit der richtigen Technik auch konservieren.
Notvorrat anlegen: Wasser, Nahrung… und was sonst noch?
Viele Menschen fragen sich auch, was wichtiger ist: Essen oder Trinken? Nun, ohne Nahrung kommt der Mensch ca. 3 Wochen aus. Ohne Wasser hingegen nur 3 Tage. Daher gilt ganz klar die Empfehlung: Wasser vor Nahrung. Wasser ist zudem länger haltbar. Wir empfehlen zudem 9l pro Person, was der empfohlenen Menge von 3 Litern pro Tag und Person bei einer durchschnittlichen, 3-köpfigen Familie entspricht. Dabei wird lediglich Trinkwasser berücksichtigt und kein Wasser zum Kochen, zur Körperpflege, usw.
Mit Wasser und Nahrungsmitteln geklärt, können wir uns nun anderen wichtigen Dingen für den Notvorrat widmen. Wie schon erwähnt sind Artikel wie ein (batteriebetriebenes) Radio und eine Taschenlampe mit Ersatzbatterien wichtig. Zudem Toilettenpapier, Kerzen, Streichhölzer (oder Feuerzeuge), Hygieneartikel und eine Notfallapotheke mit Erste-Hilfe-Set, Entzündungshemmern, Schmerzmitteln und regelmäßig einzunehmenden Medikamenten. Wer Kleinkinder hat sollte natürlich auch auf Windeln achten. Für Haustiere sollte entsprechendes Futter gelagert werden. Auch hier Trockenfutter bevorzugen.
Der Lagerplatz für den Notvorrat
Neben den wichtigen Dingen für den Notvorrat muss auch der Lagerplatz passen. Dunkel, trocken und nicht zu warm oder kalt sind hier die wichtigsten Eckdaten. Sie brauchen nicht zwangsläufig einen Notbunker unter der Erde dafür. Integrieren Sie den Notvorrat ruhig in Ihren bestehenden Haushalt. Ein geeigneter Lagerort kann zum Beispiel die Küche oder der Keller sein. Bedenken Sie auch, dass Sie Ihren Notvorrat regelmäßig prüfen und Produkte, die sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern, verbrauchen und ersetzen!
Abschließend bleibt zu sagen, dass sich der Notvorrat viel komplizierter anhört, als er ist. Im Grund geht es um Nahrung und Wasser, wobei bei Ersterem die lange Aufbewahrung im Vordergrund steht. Übrigens: Nahrungsmittel in Tiefkühlern sind okay für den Notvorrat, allerdings muss ein etwaiger Stromausfall bedacht werden. In einem solchen Fall sollten die nicht mehr tiefgekühlten Lebensmittel vorrangig verbraucht werden.