Für Robert Habeck und seine grünen Parteifreunde ist die Lage auf dem Silbermarkt zu Beginn des Jahres 2023 alles andere als erfreulich, denn auch das Silber ist knapp. Für Experten kommt dieser Zustand nicht überraschend, denn die Nachfrage nach dem weißen Edelmetall übersteigt schon seit Jahren das Angebot.
Normalerweise führt dies zu steigenden Preisen. Beim Lithium konnte man diese Entwicklung in den vergangenen Jahren sehr gut sehen. Die Hersteller kämpften um die verfügbaren Bestände und waren bereit, immer höhere Preise zu akzeptieren. Beim Silber wäre nun eine ähnliche Entwicklung zu erwarten.
Dass es sie bislang noch nicht gab, obwohl der verfügbare Vorrat immer kleiner wird, könnte an der Tatsache liegen, dass es beim Silber anders als beim Lithium einen Futuremarkt gibt, der den Preis bestimmt. An diesem wird deutlich mehr Papiersilber gehandelt als physisches Silber vorhanden ist und mit viel Papier können Probleme zumindest eine Zeit lang unter den Teppich gekehrt werden.
Allerdings wird auch diese Maßnahme der Verdrängung einer unangenehmen Wirklichkeit nicht ewig funktionieren. Das Silver Institute weist in seinen Statistiken seit Jahren ein wachsendes Defizit aus. Gemäß den vorläufigen Zahlen soll es für 2022 bei 71,5 Millionen Unzen, das sind 2.200 Tonnen gelegen haben. Sollten sich diese Zahlen bewahrheiten, hätte sich das Defizit im Vergleich zum Defizit des Jahres 2021 um 38 Prozent erhöht.
Der Silberpreis gleicht einer zusammengedrückten Feder
Aktuell werden pro Jahr rund 24.000 Tonnen Silber gefördert, wobei Mexiko, China und Peru die wichtigsten Förderländer darstellen. Das U.S. Geological Survey (USGS) geht davon aus, das sich die bekannten Silberressourcen im Boden noch auf 530.000 Tonnen belaufen. Bei einem gleich hohen Verbrauch würde der Welt somit in 25 Jahren das Silber ausgehen.
Das ist eine sehr geringe geologische Reichweite. Zwar kann man davon ausgehen, dass noch weiteres Silber gefunden werden wird, doch die Entwicklung einer Lagerstätte benötigt je nach Größe und Land leicht zwischen zehn und 15 Jahre. Mit anderen Worten: die Zeit drängt. Deshalb müssen nicht nur neue Lagerstätten gefunden und schnell entwickelt werden, sondern es muss auch Silber gespart werden.
Im Blick steht dabei vor allem die Solar-Industrie. Wissenschaftler der Universität von New South Wales in Sydney erklärten jüngst in einer Studie, dass die derzeitige Verringerung der Silberverwendung in der Solarindustrie nicht ausreiche, um den Risiken einer Unterversorgung der Photovoltaik-Industrie zu begegnen. Es sei deshalb erforderlich, mehr Geld in silber-reduzierte Technologien zu stecken.
Robert Habeck und den Grünen droht damit ein weiteres Scheitern ihrer kühnen Klimarettungsträume an der harten Realität, denn die geologische Reichweite von 25 Jahren setzt voraus, dass der aktuelle Silberverbrauch nicht weiter steigen wird. Doch genau das tut er, denn auch in einem Elektroauto wird deutlich mehr Silber verbraucht als in einem Fahrzeug mit Benzin- oder Dieselantrieb.