Zum ersten Dezember hat die Indische Zentralbank die „digitale Rupie“ eingeführt. Das auch E-Rupie genannte neue Zahlungsmittel soll die Vorteile des Bargelds mit den Vorteilen der digitalen Welt von heute kombinieren und daher dem Benutzer im Vergleich zum aktuell genutzten Geld keine Nachteile dafür aber viele Vorteile bieten.
„Die E-Rupie bietet Merkmale von physischem Geld wie Vertrauen, Sicherheit und eine Endgültigkeit bei der Einigung. Wie im Falle von Bargeld wird sie keine Zinsen verdienen und kann in andere Geldformen wie Bankeinlagen umgewandelt werden“, erklärt die indische Zentralbank.
Zunächst soll die digitale Rupie in vier großen Städten des Landes, zu ihnen gehören die Hauptstadt Neu-Delhi und die Finanzmetropole Mumbai, in einem Modellversuch getestet werden. Später ist geplant, noch weitere Städte und Banken in den Kreis der Testgebiete aufzunehmen.
Erforschen will die Zentralbank, in welchem Maß die Inder das neue Zahlungsmittel bei ihren Einkäufen im Einzelhandel einsetzen und ob es Unterschiede in der Akzeptanz der verschiedenen Geldformen gibt. Ob Zahlungen wirklich nur „einfacher, billiger und effizienter“ werden, wie es die Zentralbank verspricht, bleibt abzuwarten.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Ein Grund für Indiens Eile ist die Furcht, im Wettbewerb mit China auf Asiens Finanzmärkten abgehängt zu werden. In China läuft bereits ein großes Testprogramm für den digitalen Yuan, das bis Ende 2023 abgeschlossen sein soll. Ein Dorn im Auge ist der indischen Regierung auch die wachsende Akzeptanz der Kryptowährungen.
Von ihnen wird befürchtet, dass sie die Stabilität des indischen Finanzsystems möglicherweise gefährden könnten. Der Wind dürfte aber eher aus einer anderen Richtung kommen, denn ein zentrales Anliegen der indischen Regierung ist die Eindämmung der weit verbreiteten Steuerhinterziehung.
Sind erst einmal alle Transaktionen nahtlos erfasst, dürfte auch die Erhebung der Besteuerung wesentlich leichter funktionieren. An dieser Stelle unterscheidet sich Indien kaum von anderen Staaten. Auch sie wollen ihre Bürger schröpfen und im Bedarfsfall zur Kasse bitten können.
Die Bahamas hatten deshalb im Oktober 2020 als erster Staat der Welt damit begonnen, eine digitale Währung, den sogenannten „Sand-Dollar“ China zog schnell nach und nun folgt Indien und bei uns in Europa soll in der gläserne Bürger schon in Kürze mit dem digitalen Euro beglückt werden.