Die Beschaffungsstrategie der Ampel-Regierung für Erdgasspeicher ist von den Betreibern der Gasspeicher kritisiert worden. Verantwortlich für die Beschaffung ist das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck – die Beschaffung sei wegen handwerklicher Fehler zu teuer.
Handwerkliche Fehler bei der Gasbeschaffung: Herr Habeck – hinsehen bitte
„Trotz der Erfolge beim Aufbau einer Erdgas-Reserve für den Winter sieht der Verband der Gasspeicher-Betreiber die Beschaffungsstrategie der Bundesregierung kritisch und warnt vor hohen Verlusten, die am Ende von allen Gaskunden getragen werden müssten. Zwar lasse sich vor dem Hintergrund der aktuell hohen Füllstände festhalten, dass für den Winter sehr gut vorgesorgt wurde, sagte Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der „Initiative Energien Speichern“ (INES), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben); Er fügte aber hinzu: „Maßnahmen, die unter hohem Zeitdruck beschlossen wurden, sollten im Nachhinein nochmal einer umfassenden Prüfung unterzogen werden.“
Aus Bleschkes Sicht sind zwei Sachen grundlegend schief gelaufen: „Zum einen waren die Vorgaben für die Speichernutzer weniger wirksam als gehofft.“ Deshalb habe die „Trading Hub Europe“ (THE) in erheblichem Umfang Gas außerhalb des Marktes einspeichern müssen, damit die Füllstandsziele erreicht werden. Zum anderen kritisiert Bleschke, dass sich die Gaseinkäufer der Bundesregierung nicht gegen fallende Preise abgesichert hätten. „THE ist ein enormes Marktrisiko eingegangen, weil die gespeicherten Mengen noch nicht am Terminmarkt veräußert wurden“, sagt der Experte. „Fällt der Preis könnte dies zu erheblichen Verlusten bei THE führen, die mit der Speicherumlage von den Gaskunden bezahlt werden müssten“, so der INES-Geschäftsführer. Diese neue Umlage macht derzeit knapp 0,06 Cent pro Kilowattstunde aus.
THE ist ein Gemeinschaftsunternehmen von elf Ferngasnetzbetreibern, das als sogenannter Marktgebietsverantwortlicher von der Bundesregierung mit der Aufgabe betraut wurde, die Füllstandsziele zu erreichen. Das Unternehmen hat deshalb in den vergangenen Monaten große Kontingente gekauft und in den Speichern mit dem Ziel der Versorgungssicherheit eingelagert. Der Staat müsse sich die Frage stellen, so Bleschke, ob THE tatsächlich selbst Gas beschaffen und speichern sollte, um ein Erreichen der Füllstandsziele sicherzustellen. Er schlägt ein anderes Vorgehen vor: „Alternativ könnte THE die mit dem Gasspeichergesetz eingeführten Strategic Storage Based Options (SSBO) stärker nutzen, um diese Aufgabe Marktakteuren zu übertragen, die das seit Jahrzehnten machen und über eine entsprechend größere Erfahrung mit dem Gashandel verfügen.“ Bei den „Strategic Storage Based Options“ kauft THE das Gas nicht selbst, sondern schreibt Speicherkontingente aus. Anbieter, die zum Zuge kommen, müssen dann die Einspeicherung zu einem Stichtag gewährleisten und zudem jederzeit eine Teilmenge des Gases zum Abruf durch THE bereithalten.
THE ist Anfang Oktober in den Terminmarkt eingestiegen, um auch Gas verkaufen zu können. Eine THE-Sprecherin teilte auf Anfrage mit: „Wir veräußern zum jeweiligen Marktpreis gemäß Marktsituation, dieser kann von den Einkaufspreisen abweichen.“ Erste Geschäfte im Terminmarkt seien durchgeführt worden. „Die Vorgehensweise wird kontinuierlich eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt“, so die Sprecherin.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur