Mittelstandsverband: Die „Inflationsprämie“ (Unternehmen zahlen) ist kritisch

Die Ampel-Regierung hat Angestellten, die eine Inflationsprämie von 3.000 Euro bekommen, dafür Abgabenfreiheit versprochen. Zahlen sollen jedoch – freiwillig – die Unternehmen. Das Konzept sieht der Mittelstandsverband BVMW kritisch. Kleine und mittlere Unternehmen etwa könnten nicht zahlen.

Druck auf die Unternehmen, eine von der Regierung angekündigte Prämie zu zahlen

„Der Mittelstandsverband BVMW sieht die sogenannte Inflationsprämie weiterhin kritisch. Er gehe davon aus, dass sie „wohl eher ausschließlich Angestellten zugutekommen wird, die unter Tarifverträgen in großen Unternehmen beschäftigt sind“, sagte der BVMW-Vorsitzende Markus Jerger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Die Steuerbefreiung bei Einmalzahlungen in Höhe von 3.000 Euro geht demnach an den Bedürfnissen des Mittelstands vorbei: „Viele kleine und mittlere Unternehmen werden es sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation kaum leisten können, eine Prämie in dieser Höhe an ihre Belegschaft zu zahlen“, so Jerger. Gerade kleinere Unternehmen kämpften derzeit ums wirtschaftliche Überleben, „sie können kaum die Energiepreise bezahlen, geschweige denn einen spontanen Mittelabfluss von mehreren 10.000 Euro verkraften“, sagte Jerger. „Der Mittelstand sieht die Inflationsprämie, so wie sie von der Regierung konzipiert wurde, weiterhin als falsch und unverantwortlich an.“ Nicht nur fehlten kleinen und mittleren Unternehmen die Mittel für Einmalzahlung, auch verlagere der Staat die Abfederung der aktuellen Belastungen auf Unternehmen, deren Liquidität ohnehin belastet sei. „Dabei gäbe es deutlich bessere Lösungen“, so der Verbandschef. Er plädierte beispielsweise für einen zeitlich befristeten Verzicht auf Steuervorauszahlungen, die Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags von zwei auf fünf Jahre oder eine Senkung von Steuern und Sozialabgaben. „Davon würden die Beschäftigten deutlich schneller und dauerhafter profitieren als von einer schlichten Einmalzahlung.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

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