Wenn wir ehrlich sind, träumen wir eigentlich vom immer währenden Urlaub. Dieser Traum kommt in vielerlei Gestalt daher. Mal ist es das Bild vom einem in einer Wanne mit Gold badenden Dagobert Duck, mal ist es der Wunsch, schon mit Anfang 40 oder noch besser mit Anfang 30 in Rente gehen zu können und anschließend von seinen Ersparnissen gut leben zu können.
Egal, wie die Ausformungen dieser Bilder im einzelnen geschaffen sind, ihnen zugrunde liegt die Vorstellung vom Schlaraffenland. Müßiggang und Erholung sind angesagt und wenn sich der hungrige Magen meldet, fliegt sogleich und ohne eigenen Aufwand eine gebratene Taube hinein.
So schön diese Träume sind, so unrealistisch sind sie gleichzeitig, denn schon ein flüchtiger Blick auf unsere Wirklichkeit offenbart schnell, dass ohne Fleiß, Mühe und Aufwand nicht viel erreicht werden kann. Trotzdem oder gerade deswegen lebt der Traum vom Paradies weiter.
Geld ist nicht der Schlüssel zum Paradies, zu viel Geld aber der Türöffner zur Hölle
In der realen Welt sind in der Regel die Güter knapp. Sind sie es nicht, haben sie wie beispielsweise die frische Luft keinen Geldwert. Teuer sind deshalb die Gegenstände, die erstens beliebt und zweitens besonders stark nachgefragt werden. Dabei drückt sich der Grad der Knappheit immer auch in ihrem Preis aus. Das führt auf der Ebene des Einzelnen leicht zu der vermeintlichen Erkenntnis, dass es nur der Mangel an Geld sei, der diese begehrten Güter von uns fernhält.
Wer allerdings genau hinschaut, sieht, dass es derzeit keinen Mangel an Geld, sondern vor allem einen Mangel an Gütern und Dienstleistungen gibt. Vom Mangel an Geld haben uns Notenbanken und Politik in den letzten Jahren nämlich erfolgreich befreit. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir noch schüchtern mit Millionen gerechnet haben. Heute werden die Milliarden mit beiden Händen ausgegeben.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Menge des verfügbaren Zentralbankgeldes verzehnfacht. Aus einem Euro wurden zehn. Lange Zeit blieb dies für weite Teile der Gesellschaft unbemerkt, weil das neu geschaffene Geld nur im Finanzmarkt zirkulierte. Seit der Corona-Pandemie ist dies jedoch anders, denn im Jahr 2020 begann das viele Geld aus dem Nichts in der realen Welt anzukommen.
Seitdem kann jeder, der es sehen will, tagtäglich sehen, dass wir nicht mehr an einem Mangel an Geld leiden, sondern an einem Mangel an Gütern. Weil man das Geld seit Anfang 2020 nochmals extrem vermehrt hat und die Produktion von Gütern und Dienstleistungen durch Lockdowns und gestörte Lieferketten massiv beeinträchtigt hat, frisst sich jetzt die Inflation einmal durch das gesamte System.