Robert Habeck möchte als Wirtschaftsminister 2 von 3 noch laufenden Atommeilern bis zum Frühjahr 2023 als Not-Meiler aufrecht erhalten. Dies jedoch hält Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, offenbar für nicht zielführend. Die kurzfristigen Stromengpässe würden, wenn die AKWs erst im Reservemodus seien, nicht wieder so schnell überbrückt werden können. Die zeitkritische Funktion könnten die AKW in der Notreserve deshalb praktisch nicht wahrnehmen, weil das Anfahren „aus dem Kaltbetrieb ein mehrtägiger Prozess“ sei.
Achtung: AKW können nicht so schnell wieder hochgefahren werden
„Der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler, hat Zweifel an den Atom-Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geäußert. Die Atomkraftwerke könnten, sobald sie in den Reservemodus versetzt werden, bei kurzfristigen Stromengpässen nicht rechtzeitig hochgefahren werden, sagte er der „Bild“.
„Die drei laufenden Kernkraftwerke in Deutschland können derzeit schwankende Energieerzeugung aus Wind und Sonne kurzfristig ausgleichen und das Stromnetz stabil halten. Diese zeitkritische Funktion könnten die Kernkraftwerke in der Notreserve praktisch so nicht wahrnehmen, da das Anfahren aus dem Kaltbetrieb ein mehrtägiger Prozess ist.“ Bühler sagte weiter: „Wie schnell die Kernkraftwerke aus einer sogenannten Notreserve in den aktiven Streckbetrieb angefahren werden können, hängt vom Zustand des jeweiligen Kraftwerkes ab.“ Er gehe aber davon aus, dass es mindestens mehrere Tage in Anspruch nehmen werde. Die beiden Kraftwerke, die Habeck in den Reservemodus schicken will, könnten dem TÜV-Geschäftsführer zufolge auch im Regelbetrieb weiterlaufen. „Die Ende der 1988 und 1989 ans Netz gegangenen Anlagen Isar 2 und Neckarwestheim 2 sind für eine Betriebsdauer von mindestens 40 Jahren ausgelegt und aus sicherheitstechnischer Sicht können Kernkraftwerke auch als Notreserve dienen, wenn dies auch für Deutschland unüblich ist, die Kernkraftwerke wurden im Dauerbetrieb gefahren.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur