Der Gasmarkt in der EU könne zusammenbrechen, warnte nun der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. Es dürfe nicht zu der Situation kommen, in der EU-Länder Gas nicht mehr in andere Länder fließen lassen. Wenn die EU-Länder nur noch an sich selbst denken würden, könnte eine Situation entstehen wie nach den Stops an den Grenze in der Covid-Pandemie. Damals kam es zu großen Staus von LKWs an den Grenzen sowie zur Frage, ob die europäischen Lieferketten nun zusammenbrechen würden. Produktionsstops in der Industrie seien dann „so gut wie sicher“, so Hüther.
EU-Länder dürfen den Gas-Durchfluss nicht stoppen
„Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, warnt vor einem Zusammenbruch des europäischen Gasmarkts. „In Europa fließt Gas kreuz und quer zwischen den Ländern, die EU muss sicherstellen, dass auch bei einem russischen Lieferstopp das Gas zwischen den Ländern weiter fließt“, sagte der Ökonom der „Welt am Sonntag“.
Es dürfe nicht zu seiner Situation kommen, in der einzelne Länder ihre Lieferungen an die Nachbarländer stoppen. „Das ist im Interesse Europas und im Interesse Deutschlands, das mit allen Nachbarländern Gas austauscht.“ Hüther warnte vor einer Wiederholung der Situation nach dem Ausbruch der Covid-Pandemie, als einige EU-Länder ihre Grenzen geschlossen hatten, sich Lkws an den Grenzen stauten und europäische Lieferketten drohten zusammenzubrechen. „Wenn EU-Länder nur noch an sich denken und die Gasflüsse in die Nachbarländer unterbrechen, droht ein Zusammenbruch des europäischen Gasmarkts mit verheerenden Folgen für Unternehmen und Verbraucher. Produktionsstopps in der Industrie sind dann so gut wie sicher.“
Am 20. Juli veröffentlicht die Europäische Kommission ihren sogenannten „Winter-Plan“, der die EU auf einen Lieferstopp für russisches Gas vorbereiten soll.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur