Es gilt gerade im Sommer als der Durstlöscher schlechthin und steht auch bei den Deutschen recht hoch im Kurs: das natürliche Mineralwasser. Dennoch ging seine Produktion im vergangenen Jahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, um 6,3 Prozent auf nur noch 12,4 Milliarden Liter zurück.
Heruntergerechnet auf den einzelnen Tag wurden deshalb in Deutschland im vergangenen Jahr rund 34 Millionen Ein-Liter-Flaschen Tag für Tag mit natürlichem Mineralwasser gefüllt. Das klingt im ersten Monat nach viel, stellt aber im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2018 einen Rückgang um 14,4 Prozent dar.
Im Vergleich zum Jahr 2020 betrug der Rückgang 13,9 Prozent. Ein wesentlicher Grund für den geringeren Verbrauch, der sich auch in einer niedrigeren Produktion niederschlug, dürfte in den Pandemie-Maßnahmen der Politik zu suchen sein. Sie führten dazu, dass die Gastronomie wochenlang geschlossen blieb. Aber auch die wachsende Konkurrenz aus Wasserfiltern und Sprudelgeräten, mit denen normales Leitungswasser mit Kohlensäure angereichert werden kann, dürften einen Grund für den Rückgang darstellen.
Das klassische Sprudelwasser ist seit Jahren auf dem Rückmarsch
Die stillen Wasser aber auch jene, die nur mäßig mit Kohlensäure versetzt sind, dominieren mit einem Anteil von 58,9 Prozent den Markt. Ihre Produktionsmenge ist gegenüber dem Jahr 2011 inzwischen um 53 Prozent gestiegen und seit 2016 stehen die „stillen“ und „medium“-Mineralwasser für mehr als die Hälfte der Gesamtproduktion.
Während sich die Menge der nicht oder nur wenig mit Kohlensäure versetzten Wasser von 4,8 Milliarden Liter im Jahr 2011 bis 2021 auf 7,3 Milliarden Liter erhöht hat, sank gleichzeitig die Produktion von klassischem Sprudel mit hohem Kohlensäuregehalt von 7,1 Milliarden Liter auf nur noch 5,1 Milliarden Liter ab. Das entspricht einem Rückgang um 28,2 Prozent.
Zurückgegangen ist im vergangenen Jahr nicht nur die heimische Produktion. Auch aus dem Ausland wurde deutlich weniger Mineralwasser importiert. Im Vergleich zum Jahr 2020 gingen die Einfuhren um 8,5 Prozent auf 935,4 Millionen Liter zurück. Dabei kommt das stille Wasser zum größten Teil aus Frankreich, während das klassische Sprudelwasser überwiegend in Italien gefördert und abgefüllt wird.