Den Kryptowährungen fehlen die Dummköpfe, die jetzt noch kaufen

Seit Monaten sind die Notierungen für Bitcoin, Etherium und andere Kryptocoins auf dem Rückmarsch. Wobei sich die Verkaufswelle in den letzten Wochen zu einem handfesten Crash gesteigert hat. Ausgehend von den im November 2021 erreichten Hochs hat sich der Kurs des Bitcoins um 70 Prozent, der von Etherium sogar um 78 Prozent ermäßigt.

Möglich, dass damit das Ende der Talfahrt erreicht ist. Gut möglich ist allerdings auch, dass der gnadenlose Abverkauf seine unbarmherzige Fortsetzung finden wird. Der Grund dafür liegt in der Natur dieses Marktes. Kein Mensch braucht wirklich Bitcoins. Geschaffen wurden sie einst als ein innovatives Zahlungsmittel. Doch Zahlungen in Bitcoin abzuwickeln, kommt mittlerweile niemandem mehr in den Sinn.

Wenn Bitcoins und andere Kryptocoins dennoch gekauft oder verkauft werden, dann geschieht das nur aus einem einzigen Grund: Spekulation. Damit ist klar, welches Spiel auf dem Kryptomarkt gespielt wird. Es ist das Gre,ater-Fools-Game. Die Anleger kaufen in der Hoffnung, beim Verkauf einen noch größeren Trottel vorzufinden, der bereit ist, ihnen mehr Geld für den Bitcoin zu bezahlen als sie selbst bei ihrem Kauf auf den Tisch gelegt haben.

Erinnerungen an den neuen Markt werden wach

In einer ausgeprägten Haussephase funktioniert das sehr gut und die Gewinne sind atemberaubend hoch. Wandelt sich die Hausse jedoch in eine Baisse, drohen auch die Verluste sehr hoch und schmerzhaft zu werden. Gescheitert sind all die Anleger, die ihr Geld in Kryptowährungen investiert haben, weil sie sich einen gewissen Inflations- oder Vermögensschutz von diesem Investment versprochen haben.

Die vergangenen Wochen haben aber klar gezeigt, das dem nicht so ist. Von Schutz kann nur dann die Rede sein, wenn die Korrelation zu spekulativen Aktien sehr niedrig ist. Sie ist aber sehr hoch. Das war in den vergangenen Wochen eindrucksvoll zu sehen: Der Bitcoin bewegte sich parallel und nicht entgegengesetzt zum NASDAQ.

Vielmehr als an stabile Werte erinnert das Geschehen beim Bitcoin deshalb an die Welt der New-Economy-Aktien und des Neuen Marktes zum Ende der 1990er Jahre. Auch damals fanden sehr viele höchst zweifelhafte Firmen ihren Weg an die Börse und die Anleger waren für einige Zeit bereit, jeder noch so absurden Idee, ihr Geld hinterherzuwerfen.

Ähnliches sah man bis vor kurzem noch bei den Kryptocoins. Diese Zeiten sind nun aber vorbei und das wahrscheinlich für immer. Die Generation, die damals von der New-Economy-Welle erfasst wurde und ihr Geld am neuen Markt verlor, wandte sich anschließend von der Börse ab und kam über Jahre hinweg nicht wieder. Gleiches könnte nun auch den enttäuschten und verarmten Krypto-Jüngern bevorstehen.