Vergleicht man das aktuelle Zinsniveau für Baukredite und Hypothekendarlehen mit dem Niveau vom Jahresanfang, so ist fast eine Verdoppelung des Zinssatzes festzustellen. Da kurzfristig nicht damit zu rechnen ist, dass das Zinsniveau schnell wieder deutlich sinken wird, ist anzunehmen, dass sich die erhöhten Zinsbelastungen schon bald auf die Preise der Wohnimmobilien auswirken werden.
Als weitere Belastung kommt für die Bauherrn derzeit die massive Inflation hinzu. Sie hat schon im vergangenen Jahr dazu geführt, dass am Bau dringend benötigte Grundmaterialien wie Stahl oder Holz sich spürbar verteuert haben.
Das Geld, das die Bauherrn für höhere Materialpreise und die teurere Finanzierung ausgeben, wird an anderer Stelle fehlen. Erwartet werden kann daher, dass sich der starke Preisanstieg, der die Entwicklung bei den Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren kennzeichnete, schon bald deutlich verlangsamen wird.
Gegenüber dem Vorjahr steigen die Preise noch um 12,0 Prozent
Aktuell ist von dieser Entwicklung aber noch nicht sehr viel zu sehen, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, setzte sich der starke Anstieg der Preise für Wohnimmobilien auch im ersten Quartal 2022 fort, denn im Vergleich zum ersten Quartal 2021 erhöhten sich die Preise um 12,0 Prozent.
Deutlich geringer fiel der Preisanstieg mit einem Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2021 aus. Allerdings lag die Steigerungsrate des Häuserpreisindex gegenüber dem Vorjahresquartal zum vierten Mal in Folge über zehn Prozent.
Wie das Statistische Bundesamt ferner mitteilte, deutet sich eine leichte Abschwächung der Preisdynamik bereits an, denn im dritten Quartal 2021 verteuerten sich die Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorquartal noch um 4,1 Prozent. Im vierten Quartal ging der Preisanstieg auf 3,1 Prozent zurück und im letzten Quartal betrug der Anstieg nur noch 0,8 Prozent.