Prof. Dr. Christian Drosten ist vor wenigen Tagen aus dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung ausgetreten. Nun begründete er seinen Ausstieg damit, dass es in der „aktuellen Konstellation“ nicht zu „einer wissenschaftlichen Evaluation der nötigen Qualität“ bezüglich der Corona-Maßnahmen kommen könne. Der Expertenrat soll bis zum 30. Juni die Maßnahmen im Nachhinein prüfen und bewerten. Karl Lauterbach hatte zwischenzeitlich angekündigt, die Prüfung könne bis 2023 andauern. Es stünden – für die Prüfung der Maßnahmen – nicht hinreichend Daten zur Verfügung.
Drosten nicht mehr im Corona-Expertenrat der Bundesregierung
„Der Virologe Christian Drosten hat seinen Ausstieg aus dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung verteidigt. Es sei nicht möglich, mit der aktuellen Konstellation zu einer wissenschaftlichen Evaluation der nötigen Qualität zu kommen, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk.
Die Mindestvoraussetzung für seine weitere Teilnahme sei damit nicht gegeben. Als Kritik an den Wissenschaftlern im Expertenrat will Drosten seinen Ausstieg aber nicht verstanden wissen. „Die Leute, die da drin sind, die sind, jeder für sich, sicherlich total gut.“ Die Kommission sei aber durch die Politik zusammengesetzt worden, „ohne wechselseitige Abstimmung“, so Drosten. „Wir haben beispielsweise überhaupt keine hauptberuflichen Epidemiologen in der Kommission“, fügte er hinzu. Seine Bitte nach einer Nachbesetzung sei verneint worden, bereits damals seien ihm „erhebliche Zweifel“ gekommen. Insgesamt würde von dem Gremium etwas verlangt, was eine „Herkules-Aufgabe“ sei. Man müsse sich schon die Frage stellen, „ob man hier etwas künstlich beschleunigen will und kann, was die Gesamtheit der Wissenschaft leisten wird“, so der Virologe.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Christian Drosten, über dts Nachrichtenagentur