Im Jahr 2012 wurde die Blue Card in der Europäischen Union eingeführt. Sie soll es akademischen Fachkräften aus dem Ausland ermöglichen, in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten einer Arbeit nachzugehen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, lebten und arbeiteten Ende Dezember 2021 rund 70.000 ausländische Fachkräfte auf der Basis einer Blue Card in Deutschland.
Wie die Zahlen erkennen lassen, wurde das Instrument der Blue Card auch während der Corona-Pandemie von den ausländischen Fachkräften genutzt. Allerdings stieg die Zahl der Fachkräfte mit Blue Card nicht so schnell an wie in den Jahren vor dem Ausbruch des Corona-Virus.
Während die Zahl der Blue-Card-Inhaber im Jahr 2019 noch um 20 Prozent anstieg, erhöhte sie sich im Jahr 2020 nur noch um sieben Prozent. Trotzdem ist die Blue Card ein gutes Mittel, um insbesondere in Mangelberufen qualifizierte Kräfte aus dem Ausland zu einem Arbeitsaufenthalt in Deutschland zu bewegen.
Die meisten Blue-Card-Inhaber stammen aus Indien
Erwerben können die Blue Card nur Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland mit einem abgeschlossenem Hochschulstudium für eine bestimmte Zeit. Neben dem Examen muss auch ein konkretes Stellenangebot vorliegen, das mit einem Mindestgehalt von 56.400 Euro verbunden ist. In Deutschland gilt allerdings in bestimmten Mangelberufen ein niedrigeres Mindestgehalt von 43.992 Euro.
Zum Ende des letzten Jahres arbeitete nahezu jeder zweite Blue Card Inhaber in einem Mangelberuf. Zu ihnen zählen in Deutschland nicht nur IT-Fachleute, sondern auch Ingenieure und Ärzte. Viele der aktuellen Blue-Card-Inhaber haben zuvor in der EU studiert und sind anschließend nicht mehr in ihre Heimatländer zurückgekehrt.
Der größten Anteil unter den in Deutschland lebenden Blue-Card-Inhabern stellen derzeit mit 19.900 Personen oder einem Anteil von 28 Prozent die Inder. Zweitstärkste Gruppe sind mit jeweils 4.200 Personen und einem Anteil von sechs Prozent die Chinesen und die Türken.