Einen wichtigen vorlaufenden Indikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise stellen die Großhandelspreise dar, denn sie zeigen an, wie die Preisentwicklung für wichtige Rohstoffe und Vorprodukte verläuft. Weiterhin hohe Großhandelspreise lassen daher kaum erwarten, dass sich das Inflationsgeschehen kurzfristig abkühlt.
Vor diesem Hintergrund stellen die am Montag vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Großhandelspreise für den Monat Februar eine weitere Ernüchterung dar, denn der Preisanstieg bleibt mit einem Plus von 16,6 Prozent gegenüber dem Februar 2021 auch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Auch im Vergleich zum Januar 2022 stieg das Preisniveau erneut an, denn die im Großhandel zu zahlenden Preise erhöhten sich nochmals um 1,7 Prozent. Die Reihe sehr starker Großhandelspreisanstiege, die bereits im Dezember (+16,1 Prozent) und im Januar (+16,2 Prozent) zu beobachten war, setzte sich damit auch den dritten Monat in Folge fort.
Der Krieg in der Ukraine ist in den Zahlen noch nicht enthalten
Da der russische Angriff auf die Ukraine erst am 24. Februar begann, sind die jüngsten Preisschocks, die auf ihn zurückgehen, in den Zahlen noch nicht enthalten, denn der 5. Februar 2022 stellte den Stichtag für die Erhebung der Daten dar. Wie in der jüngeren Vergangenheit waren vor allem die stark gestiegenen Preise für Vorprodukte und Rohstoffe für den neuerlichen Anstieg verantwortlich.
Den größten Einfluss auf die Preisentwicklung hatten mit einem Anstieg von 43,6 Prozent erneut die Preise für Mineralölerzeugnisse. Aber auch beim Handel mit Altmaterial und Reststoffen war der Preiszuwachs im Vergleich zum Februar 2021 mit einem Anstieg um 46,0 Prozent sehr hoch.
Ähnlich stark verteuert haben sich mit einem Anstieg um 44,0 Prozent auch die Preise für Roh- und Schnittholz. Für Erze, Metalle und Metallhalbzeug wurden im Februar Preise verlangt, die um 43,3 Prozent über jenen aus dem Vorjahr lagen. Deutlich teurer wurden auch chemische Erzeugnisse. Ihr Preis stieg um 34,1 Prozent an. Etwas weniger stark verteuert haben sich Metall- und Kunststoffwaren für Bauzwecke mit einem Anstieg um 23,2 Prozent, sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel, die um 22,7 Prozent teurer wurden.