Gasmangel: DIW-Energieökonomin aus Umweltschutzgründen gegen den Bau von Flüssiggas-Terminals in Deutschland

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte mehr LNG-Terminals bauen lassen, um Flüssiggas in Deutschland importieren zu können. Dagegen wandte sich nun die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Wirtschaftsforschungsinstitut DIW. So würden weder Klimaziele noch Frieden erreicht.

Flüssiggas kein Mittel, um Klimaziele und Frieden zu erreichen: Kritik am Vorhaben von Habeck und Co.

„In der Debatte um die Sicherheit der Energieversorgung hat sich die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gegen den Bau von Flüssiggas-Terminals in Deutschland ausgesprochen. „Wir benötigen keine neuen eigenen LNG-Terminals, die uns weiterhin von fossilen Energien abhängig machen. So schaffen wir weder die Klimaziele noch Frieden“, sagte Kemfert der „Rheinischen Post“ (Dienstag).

Statt LNG- sollten besser Wasserstoff-Terminals gebaut werden, „um in einigen Jahren grünen Wasserstoff importieren zu können“. Die EU-Energieminister, die am Montag zu Beratungen in Brüssel zusammenkamen, müssten „den Green Deal massiv beschleunigen und intensivieren“. Die DIW-Ökonomin sagte: „Eine Vollversorgung aus erneuerbaren Energien in ganz Europa ist in zehn Jahren möglich, wenn wir jetzt den Booster starten.“

Dabei sprach sich Kemfert entschieden gegen längere Laufzeiten der Atom- und Kohlekraftwerke in Deutschland aus. „Eine Verlängerung von Atom und Kohle macht uns nach wie vor erpressbar, zudem behindern sie den Umstieg hin zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien. Atomkraft ist zu teuer, zu risikoreich und behindert den Umstieg auf erneuerbare Energien“, sagte Kemfert. Die Energiewende stifte Frieden, Versorgungssicherheit und Freiheit.

„Die beste Antwort auf den fossilen Energiekrieg ist die Energiewende mit einem Booster für den Ausbau erneuerbarer Energien, Wärmewende samt Wärmepumpen und dem Einsatz von Biogas sowie der Verkehrswende mit Ausrichtung auf Elektromobilität. Wir müssen so schnell wie möglich eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung aller Sektoren erreichen“, so Kemfert weiter.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur