Die Kommunikationsstrategie der Ampel-Regierung in der Corona-Krise sei nicht richtig, meint der Corona-Expertenrat. Im Kern forderte der Expertenrat nun nicht nur eine neue Kommunikationsstrategie, sondern eine neue „multidisziplinär ausgerichtete Infrastruktur“ dafür. Das Papier wurde von allen Mitglieder des Expertenrats angenommen. Die Kommunikationsstrategie der Regierung war zuletzt u.a. in die Kritik geraten, weil das RKI und/oder das Gesundheitsministerium ohne Ankündigung und Vorwarnung den Genesenenstatus in Deutschland nach einer Infektion mit Wirkung für die Anerkennung bei den Maßnahmen verkürzt hatte. Der Expertenrat möchte u.a. einem Bericht nach auch gegen weitere gesundheitliche kollektive Risiken in der Gesellschaft vorgehen bzw. dafür warnen. Corona sei lediglich eine von „mehreren kollektiven und globalen Gesundheitsrisiken, auf die die Gesellschaft reagieren muss“, so heißt es dem Bericht nach in dem beschlossenen Papier zur Situation. Dem Rat gehören unter anderen auch Prof. Dr. Drosten sowie Prof. Dr. Streeck an.
Corona-Expertenrat möchte neue Kommunikationsstrategie
„Der von der Bundesregierung eingesetzte Covid-19-Expertenrat fordert eine neue Kommunikationsstrategie. „Jede Kommunikationskampagne steht heute im Wettbewerb mit Falsch- und Desinformationen“, heißt es in der Stellungnahme, die am Sonntag veröffentlicht und einstimmig vom Expertenrat beschlossen wurde.
Aufgabe einer effektiven Kommunikations- und Informationsstrategie sei deshalb auch, Falschinformationen „zu identifizieren, zu bewerten und fachgerecht und verständlich zu entkräften“. Dafür sollten „multiple Kanäle“ genutzt werden, neben klassischen auch soziale Medien. Die Infrastruktur für Risiko- und Gesundheitskommunikation solle schnell ausgebaut werden. „Diese multidisziplinär ausgerichtete Infrastruktur sollte fachlich unabhängig sein“ und „nachhaltig“ aufgebaut werden, heißt es in der Stellungnahme.
Die Corona-Pandemie sei „nur eine von mehreren kollektiven und globalen Gesundheitskrisen, auf die die Gesellschaft reagieren muss“.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Lothar Wieler und Christian Drosten, über dts Nachrichtenagentur