Welche Bedeutung hat der Tourismus für die Wirtschaft in Deutschland und welche CO2-Emissionen sind mit ihm verbunden? Dieser Frage ging das Statistische Bundesamt (Destatis) im neuen Bericht „Aktuelle Daten zur Tourismuswirtschaft – Wirtschaftliche Bedeutung und Nachhaltigkeit“ nach.
In ihm wurde erstmals die Nachhaltigkeit des Tourismus in Deutschland untersucht. Das Ergebnis ist ein im Vergleich zur Wirtschaftsleistung reduzierter CO2-Ausstoß, denn obwohl im inländischen Tourismus im Jahr 2019 124 Milliarden Euro mit touristisch relevanten Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet wurden, was 4,0 Prozent der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung entsprach, lag der CO2-Ausstoß bezogen auf Deutschlands gesamte CO2-Emissionen nur bei 2,6 Prozent.
Wird auch der ausländische Tourismus hinzugerechnet, so erwirtschaftete die Branche im Jahr 2019 einen Umsatz von 330 Milliarden Euro. Mit den touristisch motivierten Waren und Dienstleistungen waren Emissionen von 24,6 Millionen Tonnen CO2 verbunden.
Der Tourismus ist ein wichtiger Arbeitgeber
Zu den Bestandteilen des touristischen Waren- und Dienstleistungsangebot zählen beispielsweise Übernachtungen, Fahrtkosten, Leistungen der Gastronomie aber auch Souvenirs. Diese direkte touristische Wertschöpfung belief sich im Jahr 2019 auf 124 Milliarden Euro.
Zählt man die in der Branche benötigten Vorleistungen, beispielsweise die in der Gastronomie zubereiteten Nahrungsmittel und die ausgeschenkten Getränke hinzu, steigt die Wertschöpfung um weitere 92 Milliarden Euro auf 216 Milliarden Euro an. Dieser Betrag entspricht sieben Prozent der gesamten deutschen Wertschöpfung.
Die Bedeutung des Tourismus für die Beschäftigung ist nochmals größer, denn 4,1 Millionen Personen, das sind neun Prozent aller Erwerbstätigen waren 2019 direkt oder indirekt im Tourismus tätig. Dabei waren 2,8 Millionen Beschäftigte unmittelbar an der Produktion beteiligt. Hinzu kamen weitere 1,3 Millionen Personen, die Vorleistungen für die Erzeugung dieser Waren und Dienstleistungen hergestellt haben.
Die durch den Inlandstourismus hervorgerufenen Emissionen sind von 2015 bis 2019 um 9,9 Prozent gesunken. Dabei sank der Energieverbrauch im Vergleich zum Jahr 2015 bis 2019 um 4,2 Prozent. Der Einsatz von Rohstoffen erhöhte sich in gegen bis zum Jahr 2018 um 4,0 Prozent auf rund 99,8 Millionen Tonnen Rohstoffäquivalent.