Nicht nur Strom und Gas sind in diesem Jahr sehr teuer geworden. Auch für die Nahrungsmittel müssen heute deutlich höhere Preise bezahlt werden als noch vor einem Jahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent.
Selbst gegenüber dem September ergab sich ein weiterer Preisanstieg von 2,8 Prozent. Während die Preise für tierische Produkte im Vergleich zum Oktober 2020 „nur“ um 10,8 Prozent anstiegen, verteuerten sich pflanzliche Produkte um 24,4 Prozent. Verantwortlich dafür sind vor allem die stark gestiegenen Getreidepreise. Sie lagen im Oktober um 36,9 Prozent über den Preisen des Vorjahrs.
Damit wurde der ohnehin schon starke Preisanstieg von 33,3 Prozent, der bereits im September 2021 zu verzeichnen war, nochmals übertroffen. Sowohl die deutschen Mühlen als auch ausländische Verarbeiter verzeichnen derzeit eine große Nachfrage nach Getreide.
Die Preise für Kartoffeln und Raps steigen weiter
Das Getreide ist allerdings nicht die einzige Frucht, die aktuell zu einer starken Verteuerung führt. Noch extremer ist die Situation beim Raps. Er verzeichnete im Vergleich zum Oktober 2020 einen Anstieg um 62 Prozent. Dies ist, wie die Statistiker hervorhoben, die höchste Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat seit dem Juli 2008.
Auch hier wurde die hohe Preissteigerung vom September mit +49,2 Prozent nochmals deutlich übertroffen. Während beim Raps das Angebot zurückgeht, steigt die Nachfrage. Dies unter anderem auch deshalb, weil derzeit sehr viel Raps für die Energiegewinnung nachgefragt wird.
Einen starken Anstieg verzeichneten auch die Preise für Kartoffeln. Sie stiegen im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 43,5 Prozent an. Das ist der höchste Anstieg seit 2019, wobei hier witterungsbedingt geringere Erntemengen für den neuerlichen Anstieg der Preise verantwortlich sind.
Bei den tierischen Produkten hat sich der Preisanstieg im Vergleich zum September ebenfalls beschleunigt. Stiegen die Preise in diesem Segment im September um 7,9 Prozent, war im Oktober ein Anstieg um 10,8 Prozent zu verzeichnen. Sehr stark verteuert hat sich dabei der Milchpreis. Er stieg auf Jahressicht um 14,2 Prozent. Noch stärker stieg mit 24,7 Prozent der Preis für Rinder.