In der Alten- und Krankenpflege waren im Jahr 2019 in Deutschland 954.000 Menschen beschäftigt. 616.000 von ihnen und damit fast zwei Drittel arbeiten in Teilzeit. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Mit einem Anteil von 85 Prozent stellen Frauen den mit Abstand größten Anteil.
Damit spiegelt sich auch in den Pflegeberufen eine Besonderheit wider, die in vielen Berufen in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Erziehung anzutreffen ist: Der Anteil der Frauen an den Beschäftigten ist hier besonders groß. Besonders hoch ist auch die Quote der Frauen und Männer, die in Teilzeit arbeiten.
Es ist allerdings falsch, die hohe Teilzeitquote allein auf den hohen Frauenanteil zurückzuführen. Berechnet über alle Beschäftigten liegt die Teilzeitquote bei sehr hohen 65 Prozent. Bei den Frauen beträgt sie 68 Prozent. Aber auch die männlichen Altenpfleger weisen mit einem Anteil von 44 Prozent eine sehr hohe Teilzeitquote auf. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft liegt die Teilzeitquote nur bei 29 Prozent, denn 48 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer arbeiten nicht Vollzeit.
Zahl der Beschäftigten zwischen 2009 und 2019 um 40 Prozent gestiegen
Der gestiegene Bedarf an Pflegedienstleistungen spiegelt sich auch in der Zahl der Beschäftigten wider. Sie stieg zwischen 2009 und 2019 um 40 Prozent. Es gibt allerdings beim Blick auf die Pflegekräfte ein Warnsignal, das mittelfristig zu einem massiven Engpass führen könnte. Im Jahr 2019 waren 39 Prozent der Altenpfleger in einem Alter von 50 Jahren und höher.
Sie zählen damit zur Generation der Babyboomer, die innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre in Rente gehen wird. Damit muss das System mittelfristig einen sehr großen Teil seiner Pflegekräfte durch jüngere Jahrgänge ersetzen, während gleichzeitig der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften durch die fortschreitende Alterung der Bevölkerung ohnehin steigen wird.
Wie dramatisch die Verhältnisse jetzt schon sind, zeigt ein Blick auf die Zahlen des Jahres 2019. Den größten Anteil innerhalb der Pflegekräfte stellen derzeit mit 28 Prozent der Beschäftigten die Frauen und Männer im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Jede zehnte Pflegekraft (11 Prozent) war über 60 Jahre alt. Jünger als zwanzig Jahre waren aber nur zwei Prozent der Mitarbeiter.