Rund 200.000 Container transportierte DB Cargo, die Gütersparte der Deutschen Bahn, im vergangenen Jahr von Asien nach Europa oder zurück. Der Zugverkehr wird auf dem landgestützten Strang der neuen Seidenstraße abgewickelt. Hier stehen derzeit insgesamt zehn Routen zur Verfügung, auf denen die Güterzüge zwischen Europa und China verkehren können.
In Zukunft sollen es wesentlich mehr werden, denn DB Cargo will seine Kapazitäten kräftig ausbauen und im Jahr 2025 mehr als das Doppelte des heutigen Volumens abwickeln. Geplant ist der Transport von 500.000 Containern. Um diese Version Wirklichkeit werden zu lassen, wurde der Güterverkehr von und nach China in einer neuen Tochtergesellschaft mit dem Namen DB Cargo Transasia gebündelt.
Ein weiteres Ziel der Umstrukturierung ist, die Dienstleistungen zu beschleunigen, indem sie fortan aus einer Hand angeboten werden. Mussten die chinesischen Frachtkunden zuvor noch verschiedene Dienstleister mit der Anlieferung, dem Transport und der Abholung beauftragen, soll dies in Zukunft aus einer Hand angeboten werden und damit einen wesentlich schnelleren und reibungsloseren Ablauf ermöglichen.
Noch spielt der Zugverkehr nur eine begrenzte Rolle
Bislang wird die Masse des Warenverkehrs zwischen dem Reich der Mitte und der EU per Schiff abgewickelt. Nur 1,9 Prozent des Handels wurden im Jahr 2017 nach den aktuellsten Daten des Forschungs-Informations-Systems, einer Wissensplattform für die Beireiche Verkehr und Mobilität, per Zug in die jeweils andere Region transportiert.
Eine Ausweitung des eigenen Angebots macht aus Sicht der Deutschen Bahn sehr viel Sinn, denn die Volksrepublik China ist hinter den USA der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU. Während des Pandemiejahrs 2020 war in einzelnen Monaten der Warenaustausch mit China sogar größer als jener mit den USA.
Auch die angestrebte Verringerung der Transportzeiten dürfte sehr im Interesse der Kunden liegen, zumal diese gerade in diesem Jahr massiv unter Verspätungen zu leiden hatten, weil wichtige Seehäfen aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen blieben, sodass gravierende Verspätungen im Seeverkehr die Folge waren.