Angela Merkel meint einem Bericht nach, der Krankenhaus-Index ohne Schwellenwert sei „ein zahnloser Tiger“. In den Beratungen mit den Ministerpräsidenten möchte sie am Donnerstag einen Schwellenwert festlegen oder festgelegt wissen. Dieser bestimme dann über die nächsten Schritte im Kampf um die Eindämmung der Pandemie.
Die Lage sei dramatisch
Merkel bezeichnet die Lage im Land als „dramatisch“. Der Schwellenwert müsse nun verbindlich festgelegt werden. Bis dato gibt es keinen Wert, ab dem eine bestimmte Konsequenz folge. Der Index hat aktuell auf Basis der vergangenen sieben Tage einen Wert von 4,9. Von 100.000 Menschen wurden in den zurückliegenden sieben Tagen 4,9 Menschen mit der Diagnose Covid-19 ins Krankenhaus eingewiesen.
Die Erkrankten würden dem Bericht nach aktuell gut 15 % der Belegung auf den Intensivstationen aus.
Die nächste Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP würde ihrer Meinung nach einen Fehler machen, wenn sie die Notlage zur Verlängerung der epidemischen Lage beenden wolle. Für sie gebe es keinen Zweifel, „dass wir uns mitten in einer solchen Notlage befinden“. Die vierte Welle würde Deutschland mit „voller Wucht“ treffen.
Für die Auffrischungsimpfungen in Deutschland müsse es erneut eine „nationale Kraftanstrengung“ geben, so Merkel. Bis dato sind nur wenige Millionen Menschen mit einer Auffrischungsimpfung versehen worden.
Der scheidende Kanzleramtsminister Helge Braun äußerte vor Tagen die Erwartung, dass bis Weihnachten 20 Millionen Menschen den Booster erhalten sollten. In den vergangenen Tagen haben sich – offenbar in Erwartung des Boosters -, in zahlreichen Städten Schlangen von Menschen an den Impfstationen gebildet.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn möchte nun, dass die Frist von sechs Monaten nach der jüngsten Impfung im individuellen Fall auch verkürzt werden könne.