Kein rosiges Bild zeichnet die jüngste Erhebung des Münchener Ifo Instituts zur Lage der deutschen Automobilhersteller und ihrer Zulieferer. Diese stehen inzwischen deutlich schlechter dar als noch zu Beginn des Sommers. Das teilte das Ifo Institut mit.
Der Indikator, mit dem das Ifo Institut die Stimmung und die Lage in der Autobranche einschätzt, ist im September auf nur noch 13,2 Punkte eingebrochen. Im August hatte der Wert noch bei 32,0 Punkten gelegen und selbst dieser Wert stellte einen deutlichen Einbruch gegenüber den 52,9 Punkten dar, die für den Monat Juli 2021 ermittelt worden waren.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche in Deutschland ist, erklärte Oliver Falck, der für die Umfrage zuständige Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Positive Impulse kommen nur aus dem Ausland
Verbessert haben sich allein die Exporterwartungen. Für sie stieg der ermittelte Indikator im September wieder auf 34,5 Punkte an, nachdem er im August nur bei 17,0 Punkten gelegen hatte. Diese positiven Erwartungen wirkten sich stützend auf die Produktionserwartungen aus. Der für sie ermittelte Wert stieg von 35,4 auf 37,4 Punkte an.
„Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unsicherheit vieler Konsumenten in China durch die Krise des Immobilienentwicklers Evergrande auf die Stimmung der deutschen Autobauer drückt, die inzwischen mehr Autos in China produzieren als in Deutschland“, mahnte Oliver Falck.
Kritisch bleibt die Situation hingegen im Inland. Der Auftragsbestand ging auf 5,3 Punkte zurück, nachdem er im August noch bei 17,1 Punkten gelegen hatte. In seiner Juliumfrage hatte das Ifo Institut noch einen sehr guten Wert von 52,5 Punkten für diesen Teilbereich ermittelt. Erstmals seit Mai 2020 ist die Nachfrage wieder rückläufig, sodass der für sie ermittelte Wert von 1,7 auf minus 15,7 Punkte zurückging.