Einen massiven Einbruch ihrer Einnahmen aus der Gewerbesteuer verzeichneten die Städte und Gemeinden im vergangenen Jahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ging das Gewerbesteueraufkommen in Deutschland in Folge der Corona-Pandemie um 10,1 Milliarden Euro auf rund 45,3 Milliarden Euro zurück.
Das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 18,2 Prozent. Der Rückgang war nicht nur auf einzelne Regionen beschränkt, sondern in allen 16 Bundesländern zu spüren. Unter den Flächenländern verzeichneten Nordrhein-Westfalen mit 19,8 Prozent und Sachsen mit 19,1 Prozent die höchsten Einnahmeverluste. Bei den Stadtstaaten hatte Hamburg mit 32,2 Prozent das stärkste Minus gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 zu verzeichnen.
Leicht höhere Einnahmen aus der Grundsteuer
Ein leichtes Plus für die Gemeindekassen ergab sich hingegen bei den Einnahmen aus der Grundsteuer. Um 0,8 Prozent auf insgesamt 0,4 Milliarden Euro erhöhten sich die Einnahmen aus der Grundsteuer A, die bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft erhoben wird.
Deutlich lukrativer für die Kommunen ist die Grundsteuer B. Sie wird für Grundstücke und Häuser erhoben und brachte den Kommunen im Jahr 2020 Gesamteinnahmen von 14,3 Milliarden Euro. Sie stellten gegenüber dem Jahr 2019 einen Anstieg von 1,7 Prozent dar.
Insgesamt erzielten die Städte und Gemeinden im Jahr 2020 aus der Grundsteuer und der Gewerbesteuer Einnahmen in Höhe von rund 60 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahr 2019 entsprach dies einem Rückgang um 9,8 Milliarden Euro beziehungsweise 14,1 Prozent.
Die Hebesätze hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Steuereinnahmen
Keinen wesentlichen Einfluss auf die Steuereinnahmen hatten die durchschnittlichen Hebesätze für die Gewerbe- und die Grundsteuer. Sie blieben im Vergleich zum Jahr 2019 nahezu unverändert. Im deutschlandweiten Durchschnitt lag der Hebesatz für die Gewerbesteuer bei 400 Prozent und damit zwei Prozentpunkte unter dem des Vorjahres.
Ein Anstieg um drei Prozentpunkte auf durchschnittlich 345 Prozent war bei der Grundsteuer A im Vergleich zum Jahr 2019 zu verzeichnen. Auch der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B stieg gegenüber dem Vorjahr bundesweit um drei Prozentpunkte auf 478 Prozent an.