Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im zweiten Quartal leicht angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, gingen im zweiten Quartal 44,7 Millionen Personen in Deutschland einer Erwerbstätigkeit nach. Damit ergab sich saisonbereinigt ein leichter Anstieg von 75.000 Erwerbstätigen oder +0,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021.
Nicht um die Saisoneffekte bereinigt ergab sich ein Anstieg der Erwerbstätigkeit um +0,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Damit konnte der zwischen Januar und März noch beobachtbare Rückgang der Erwerbstätigkeit in Deutschland zumindest gestoppt werden, denn im ersten Quartal sank die Zahl der Erwerbstätigen um 43.000 Personen oder -0,1 Prozent.
Trotz dieser Verbesserung ist das Vorkrisenniveau auch bei der Erwerbstätigkeit noch nicht wieder erreicht, denn im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem letzten vollständigen Quartal vor dem Beginn der Corona-Einschränkungen, sank die Zahl der Erwerbstätigen um 564.000 Personen oder -1,2 Prozent.
Starker Rückgang beim Handel und Gastgewerbe
Traditionell belebt sich die Erwerbstätigkeit mit dem Beginn des Frühlings wieder, wenn in Berufen mit Außentätigkeit die Arbeit aufgenommen werden kann. Dieser saisonale Effekt war auch in diesem Jahr zu beobachten. Anders im zweiten Quartal 2020. Es war durch die im März einsetzenden Corona-Beschränkungen atypisch und führte zu einem sehr starken Rückgang der Erwerbstätigkeit um 410.000 Personen, was einem Rückgang von -0,9 Prozent entsprach.
Dass in diesem Jahr die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal nur um 4.000 Personen über jener des Vorjahres lag, zeigt allerdings, dass sich die Erwerbssituation für viele Menschen noch nicht entscheidend verbessert hat. Die größte Zunahme bei der Erwerbstätigkeit verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erzieher und Gesundheit mit einem Zuwachs von 250.000 Erwerbstätigen (+2,2 Prozent).
Die Sorgenkinder der Wirtschaft blieben auch im zweiten Quartal der Handel, das Verkehrs- und das Gastgewerbe. In diesen drei Bereichen war auch weiterhin ein Rückgang der Erwerbstätigkeit um 1,8 Prozent (175.000 Personen) zu beobachten. Auch bei den sonstigen Dienstleistungen ging die Zahl der Erwerbstätigen um 36.000 oder -1,2 Prozent zurück.