Wie hältst du es mit den gentechnisch veränderten Lebensmitteln? Diese moderne Gretchenfrage für Bauern, Lebensmittelhändler und Verbraucher bleibt auch weiterhin höchst umstritten. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass der Widerstand gegen die gentechnisch veränderten Nahrungsmittel in Deutschland zurückgeht.
Nur in wenigen Ländern war und ist der Widerstand gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel so hoch wie in Deutschland und noch immer sprechen sich 65 Prozent der Deutschen dagegen aus, dass gentechnisch manipulierte Lebensmittel auf ihren Teller kommen.
Allerdings bröckelt der Widerstand. Das zeigt eine neue repräsentative Umfrage, die der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) in Auftrag gegeben hat und die der Süddeutschen Zeitung (SZ) vorliegt. Hintergrund der Studie ist, dass derzeit die Agrarverbände, Unternehmen und auch viele Wissenschaftler neue Verfahren wie Crispr-CAS einsetzen möchten.
Parteiübergreifender Widerstand
Dazu ist allerdings eine Lockerung der strikten Regulierung von grüner Gentechnik innerhalb der Europäischen Union erforderlich. Die Arbeit der Lobbyisten trägt bereits erste Früchte, denn zuletzt hatte sich auch die EU-Kommission für eine Änderung der geltenden Regelungen ausgesprochen.
Vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl wurde auch untersucht, welchen Stellenwert die Gentechnikdiskussion für die eigene Wahlentscheidung haben werde. Dabei gaben 43 Prozent der Befragten an, dass das Thema für sie eine hohe Bedeutung habe. 22 Prozent billigten dem Thema sogar eine „sehr wichtige“ Rolle zu.
Die Frage nach der Gentechnik mobilisiert nicht nur die Stammwähler der Grünen. Selbst die FDP-Wähler sprechen sich zu 49 Prozent gegen eine Aufweichung der aktuellen Bestimmungen aus, während sich das Wahlprogramm der Liberalen für eine Deregulierung ausspricht. Am stärksten ist die Ablehnungsquote unter den Anhängern der Linken. Hier sind 75 Prozent gegen eine Änderung.