Die Zahl der Neuinfizierten in Großbritannien sinkt aktuell dramatisch. Am Dienstag wurden 23.511 neue Fälle gemeldet. Dies sind annähernd 50 % weniger als eine Woche zuvor, heißt es in einem Bericht. Die Zahlen sind deutlich besser, als dies zunächst zu vermuten wäre. Seit dem 19. Juli herrscht in Großbritannien praktisch die weitgehende Aufgabe der staatlichen Maßnahmen.
Zahlen sinken auch in England
Dabei sind die Zahlen vor allem dahingehend besser als gedacht, als erste Meldungen darauf verwiesen, insbesondere in Schottland würden die Daten eine Verbesserung nachweisen. Dies stimmt nicht. Auch in England sinken die Zahlen – am Dienstag sind sie gegenüber der Vorwoche mit einem Abschlag von 53 % sogar stärker gefallen als im gesamten Vereinigten Königreich.
Medien wie der „Focus“ hatten berichtet, in England sei die Lage weiterhin deutlich schlechter. Dem guten Status allerdings ist noch immer keine Erleichterung zu entnehmen.
Denn in Wales oder Nordirland steigen die Zahlen demnach teils ohne Unterlass weiter, auch wenn die Ausgangsbasis deutlich niedriger ist. Vor allem aber ist die Bewertung aus zwei anderen Gründen noch nicht endgültig positiv.
- Der 19. Juli wirkt sich bis dato noch nicht hinreichend aus, da auch die Inkubationszeit bei Ansteckungen berücksichtigt werden muss. Demzufolge gilt es, zumindest noch einige Tage zu warten, bis das Aufgeben der Maßnahmen überhaupt bewertet wird.
- Zahlreiche Menschen, kürzlich etwa 1,7 Millionen, sollen sich in (freiwilliger) Quarantäne befinden. Über elektronische Warnungen und Kontaktmeldungen sind diese Menschen auf mögliche Kontakte hingewiesen worden, die gefährlich sein könnten. Diese Quarantäne reduziert die sonst übliche Geschäftigkeit.
Wie sich die Inzidenzzahl also letztlich endgültig entwickeln wird, ist derzeit offen. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass die Situation sich schneller erholt als vermutet.