Die Grünen sind derzeit damit beschäftigt, die sogenannte Affäre Baerbock zu bewältigen. Dabei hat die Partei jetzt in der TV-Sendung von Markus Lanz den Vize-Fraktionschef Oliver Krischer aus dem Bundestag auftreten lassen. Dieser Politiker hatte kurz zuvor dem CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, vorgeworfen, dessen Klimapolitik würde weltweit zahlreiche Menschen das Leben kosten.
Krischer: Parallelitäten
Der Fraktionsvize zeigte sich den Vorwürfen gegenüber unverständig. Er konnte keine Plagiate feststellen. Befragt von Markus Lanz, ob er an der Richtigkeit der Vorwürfe zweifeln würde, gab er zu verstehen, dass „dies nicht wortwörtlich“ wäre, sondern „anders“.
Dieses „anders“ bezieht sich wahrscheinlich auf den Umstand, dass die angeblich abgekupferten Textstellen teils minimal umformuliert worden sind. Dennoch sei es eine „Unterstellung, dass das übernommen worden ist“. Vielmehr, äußert er sich an anderer Stelle, würde es sich um „Parallelitäten“ handeln.
Es sei normal, dass sie Sachen aufschreibe, „dass sie aus Gesprächen Sachen mitnimmt“, verweist er zudem darauf, dass sich die Kandidatin und Autorin mit anderen Leuten unterhalten habe. Tatsächlich aber sind die Fundstellen weitgehend nicht etwa Gesprächen entnommen, sondern Schriftstücken, die vorher erschienen sind.
Sollte sich die Wertung der „Parallelitäten“ darauf beziehen, dass die Kandidatin dieselben Informationen bekam wie andere Autoren, dann scheint dies nach Meinung aller bislang zitierten Kritiker wohl sehr weit hergeholt.
Die Verteidigung der Grünen wirkt in diesen Tagen auf zahlreiche Menschen befremdlich. Krischer ist angesichts der erdrückenden Beweislage in derselben Falle wie andere Grüne oder Journalisten, die das Vorgehen verteidigen möchten. Offenbar hat Baerbock an zahlreichen Stellen nicht nur die Ideenwelt, sondern die Texte Dritter übernommen. Das passiert in diesem Gewerbe wohl öfter, als dies den meisten Menschen bewusst ist. Nur müsste die Kandidatin dies wohl endlich eingestehen und eingestehen lassen.