Um die Energiewende voranzutreiben, will die Bundesregierung den Anteil der erneuerbaren Energiequellen weiter ausbauen. Damit das gelingt, muss aber auch die Natur mitspielen. Das hat sie in der ersten Hälfte des Jahres aber bei weitem nicht so gut getan wie im ersten Halbjahr 2020.
Der aus Sonne, Wind und anderen Energiequellen gewonnener Ökostrom stellte in den ersten sechs Monaten einen Anteil von 43 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Er lag damit trotz zusätzlich installierter Leistung unter den Werten aus dem Vorjahr.
Ein Grund für diesen Einbruch war, dass die Natur im Jahr 2020 recht spendabel war. Damals trugen die erneuerbaren Energien in Deutschland insgesamt 50 Prozent zum Bruttostromverbrauch bei und es gab Rekorde bei der Stromerzeugung aus der Windenergie an Land und aus Solarstrom.
Der Ausbau muss schneller erfolgen
In diesem Jahr verhagelte insbesondere das erste Quartal der erneuerbaren Energie die Bilanz, denn die Monate Januar bis März waren ungewöhnlich windstill. Zwar stieg die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen gegenüber 2020 um zwei Prozent, doch der Wind wehte nicht oft und nicht stark genug.
Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ging die Stromerzeugung aus Windenergie im ersten Quartal deshalb um 20 Prozent zurück.
Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf einen Anteil von mindestens 70 Prozent gesteigert werden, erklärte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae.
Da in den Planungen auch mit mageren Sonnen- und Windjahren wie 2021 gerechnet werden muss, muss das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiter verschärft werden, sollen die beschlossenen höheren Klimaziele bis 2030 tatsächlich erreicht werden.