Das Geschäft mit Batterien boomt. Es wächst ein Milliardenmarkt heran. Doch deutsche Hersteller sucht man in diesem neuen Segment weitgehend vergebens. Während die deutsche Industrie abgehängt die Geschäfte der anderen bewundert, streichen die Asiaten und Anbieter aus anderen europäischen Ländern kräftige Gewinne ein.
Das belegen die vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in dieser Woche vorgelegten Zahlen. Während andere Branchen unter der Corona-Pandemie litten, verzeichnete der deutsche Batteriemarkt im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs. Er wuchs um 35 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahr 2019 beschleunigte sich das Wachstum damit nochmals.
Zurückzuführen ist das starke Wachstum des Marktvolumens bei Lithium-Ionen-Batterien auf den zunehmenden Absatz von Elektrofahrzeugen, E-Bikes und kleineren Anwendungen wie Smartphones oder Defibrillatoren. Ohne den Strom aus ihren Lithium-Ionen-Akkus können sie nicht betrieben werden.
Europa holt auf
Während im Jahr 2019 die Masse der Batterieimporte noch aus Asien stammte, hat sich das Bild im vergangenen Jahr deutlich gewandelt. Zwar kommt noch immer ein sehr hoher Anteil aus China, Südkorea und Japan, doch der Anteil der aus europäischer Produktion stammenden Batterien stieg 2020 um 79 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Damit stehen europäische Hersteller inzwischen für 52 Prozent der Lieferungen aus dem Ausland.
Dass die Batterietechnik zunehmend eine Schlüsseltechnologie wird, ist bereits seit mehreren Jahren klar. Doch lange Zeit war die deutsche Industrie nicht zu bewegen, Kapital in die Hand zu nehmen, um die entsprechenden Kapazitäten aufzubauen. Dabei zählen deutsche Batterieforscher international mit zur Weltspitze und können mit Kollegen aus Kanada, Korea, Japan oder den USA durchaus mithalten.
Nicht geschafft wurde allerdings der Sprung vom Labor in die Massenproduktion. Wie bescheiden die Lage innerhalb Deutschlands ist, zeigt VW, das seine in Salzgitter seine Batterieproduktion nun in die eigenen Hände nehmen will, nachdem sich die deutschen Zulieferer an diesem wichtigen Punkt als ein „Totalausfall“ erwiesen haben.