Die Kanzlerkandidatin der „Grünen“, Annalena Baerbock, ist für dieses Amt beim Bundesparteitag der Grünen mit mehr als 98 % der Stimmen gewählt worden. Sie hatte noch in den Tagen vorher die Gelegenheit genutzt, bei einer Fragestunde im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen zu betonen, der Lebenslauf, der zuvor einige Korrekturen erfahren musste, sei nun rein. Die Frage danach war ihr in der Sendung „Farbe bekennen“ gestellt worden. Doch die „Welt“ berichtet in dem zitierten Text nun, dass der Lebenslauf von Annalena Baerbock noch immer Falschangaben enthalte. Ein früherer Beitrag der „Welt“ hatte sogar eine ganze „Chronik“ über die Änderungen im Lebenslauf angegeben.
Sie ist keine Doktorandin mehr
Frau Baerbock ist nach der begonnenen Promotion an der Freien Universität und der Beendigung des Verfahrens dort keine Doktorandin mehr. Sie hat sich exmatrikuliert. Der Lebenslauf allerdings, der auf gruene.de oder annalena-baerbock.de veröffentlicht wird, enthält zu diesem Passus, der Promotion keine Zeitangabe.
Zudem steht in den benannten Lebensläufen demnach unverändert, sie sei von 2005 bis 2008 „Büroleiterin“ der Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter gewesen. Die Angabe ist falsch. Denn der Titel als Büroleiterin ist ihr erst am 1. Januar 2006 offiziell zugesprochen worden. Die Pressestelle der Grünen gibt dem Bericht zufolge an, vorher habe sie nur „Büroleitungstätigkeiten“ übernommen.
Schließlich wird im Lebenslauf ein Institutsname unverändert falsch notiert. Sie war lt. Auskunft der Pressestelle der Grünen Trainee am British Institute of International and Comparative Law. Sie gibt im Lebenslauf an, dies sei das British Institute of Comparative and Public International Law. Ein reiner Schreibfehler? Hier geht es um die Darstellung, dies sei ein Institut des Völkerrechts. Eine Antwort auf die Frage, warum die Fehler noch immer auftauchen, blieb dem Bericht zufolge aus.