Die Inflationssorgen in den USA nehmen Fahrt auf, so jedenfalls der Eindruck, wenn verschiedenste Berichte auf Finanzportalen darüber berichten. Die US-Inflationsrate lag zuletzt bei 4,2 % bzw. diesem Bericht nach bei 4,6 % p.a. Damit ist die Inflationsrate aus dem März klar übertroffen worden. Die lag bei lediglich 2,6 %.
Auch haben offenbar verschiedene Analysten lt. einer hier zitierten Umfrage eine niedrigere Inflationsrate erwartet: 3,6 % war als zu erwartende Rate prognostiziert worden. Die bange Frage lautet, wie groß die Inflationssorgen nunmehr wirklich sind.
Basiseffekt spielt eine Rolle
Ökonomen sprechen bei solchen Phänomenen mit niedrigen Ausgangswerten – hier vor einem Jahr angesichts des Beginns der Corona-Krise – von einem sogenannten Basiseffekt. Wenn die Basis niedrig genug ist, wird jeder Anstieg relativ noch einmal stärker ins Gewicht fallen.
Erinnern wir uns zurück: Im April 2020 war der Ölpreis etwa für einen Bruchteil eines Tages sogar negativ gehandelt worden. Die Rohstoffpreise insgesamt waren durcheinander geraten, die Spekulation blühte. Angesichts einer möglicherweise schwächeren Konjunktur auf der gesamten Weltkugel brach die Nachfrage ein, zudem sind auch die Lieferketten aus und nach China eingestellt oder unterbrochen worden.
Dennoch bleiben aktuell Fragen: Denn die Inflation dürfte nach Lehrmeinung auch durch die höheren Geldmengen angefeuert werden. Die sehr niedrigen Zinsen, zu denen sich Staaten und Unternehmen Geld leihen können, erhöhen die Kreditmenge. Kredite werden in aller Regel jedoch zu einem Großteil nicht aus vorhandenem Geld geschöpft, sondern vor allem aus dem Nichts erzeugt.
Eine steigende Geldmenge steht auch in den kommenden Monaten an. In den USA läuft ein Hilfsprogramm über mehr als 1 Billion Dollar, in der Euro-Zone ein Unterstützungsprogramm über 750 Milliarden Euro. Insofern gilt der Basiseffekt nicht als einzige Erklärungskomponente.