Die Inflation kommt, lautet die Dauerbotschaft der vergangenen Monate mit Blick auf die wachsende Geldmenge in der Euro-Zone wie auch in den USA. Zumindest bei Baustoffen scheint sich der Ausblick zu bewahrheiten. Schließlich sind die Holzpreise (wie auch Stahl und Kupfer) massiv geklettert. Teilweise herrscht eine regelrechte Einkaufspanik. Holzmöbel sind teils nicht zu kaufen oder haben enorme Lieferzeiten.
Holz doch nicht knapp
Dennoch: Das Holz ist einem Bericht des „Statistischen Bundesamtes“ nach gar nicht knapp. Der Einschlag in deutsche Wälder sei seit der Wiedervereinigung nicht so stark gewesen wie zuletzt. Es mussten offenbar zahlreiche Bäume gefällt werden, weil es einen massiven Käferbefall gegeben hat.
Auch Trockenschäden seien immens gewesen, womit die Rohholzmenge im zurückliegenden Jahr von 69 Millionen Kubikmeter auf über 80 Millionen Kubikmeter angestiegen sei. Mehr als 50 % der „Ernte“ sind auf Schadholz zurückzuführen, heißt es. Dennoch fehlt Konstruktionsholz.
Dies sei ein Problem der Verarbeitungskapazitäten der Sägewerke, heißt es. Zudem würden die Preise für Rohholz wie auch für Bauholz an den internationalen Märkten deutlich gestiegen. Ein immer größerer Anteil der Produktion wandert demnach ins Ausland.
So würden die Ausfuhren an Rohholz innerhalb eines Jahres um annähernd 43 % gestiegen. In China würde jeder zweite Stamm aus Deutschland landen. Das bedeutet wiederum: Waldbesitzer müssen sich für diesen Anteil mit niedrigen Verkaufspreisen arrangieren. Baufirmen aber klagen in Deutschland über Materialengpässe. Die Knappheit ist nach Meinung der „Bundesvereinigung Bauwirtschaft“ so groß, dass Unternehmen mittlerweile Kurzarbeit anmelden müssen.
Für Dachstühle seien Holz sowie Dämmstoffe nicht mehr vorhanden.
Konstruktionsholz wiederum ist offenbar besonders in den USA gefragt. Dort sei der Preis um mehr als das Dreifache geklettert, so die Botschaft. Die Baukosten dürften demnach in Deutschland weiter steigen.