In China hat die Wirtschaft wieder Fuß gefasst. Die Covid-19-Pandemie scheint in China keine nennenswerten Spuren mehr hinterlassen zu haben. Damit ist China auf der einen Seite weiter als die EU oder auch die USA. Auf der anderen Seite zeigt sich dies auch in der Nachfrage nach Gold. Schmuck, Barren und Münzen werden wieder fleißig erworben.
Luxus oder Angst?
Die Chinesen gelten inzwischen als größter Goldverbraucher der Welt. Heimische und internationale Banken dürfen einem Bericht von „Reuters“ zufolge inzwischen wieder Gold importieren – und zwar große Mengen.
Die Goldimporte werden in der Regel von der Zentralbank kontrolliert. Die wiederum setzt Quoten auf, nach denen die Geschäftsbanken ermitteln können, wie viel Gold sie überhaupt kaufen. Damit wird wiederum die Importhöhe gesteuert.
Zuletzt hat die Zentralbank offenbar darauf hingewirkt, dass wieder mehr Gold in das Land kommt. Die Rede ist von 150 Tonnen Gold, die den Weg ins Land finden könnten. Am Goldmarkt gilt dieses Volumen als beträchtlich. Immerhin entspricht das Volumen bei den aktuellen Preisen einem Ankaufwert von etwa gut 8,5 Milliarden Dollar. Das wiederum ist deutlich mehr, als China zuletzt gekauft hat.
Die Importmenge soll sich im Jahr 2020 auf 10 Tonnen pro Monat beschränkt haben. Dies waren gut 600 Millionen Dollar. Übersetzt gesagt: Innerhalb von 1-2 Monaten würde China das kaufen, was das Land in den vorhergehenden 12 Monaten erworben hatte.
2019 waren die Goldimporte mit gut 75 Tonnen monatlich ebenfalls deutlich geringer. Dies entsprach einem Wert in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar, aber damit weit höher als 2020.
Es bleibt die Frage, was dort tatsächlich passiert. Denn Gold ist nicht nur Luxusgut, sondern auch Absicherung – gegen einen schwachen Dollar. China hat Billionen Dollar gehortet. Ein Goldangriff kann den Dollar deutlich schwächen.