Die Merkel-Anordnungen zum erneuten Lockdown werden uns zumindest bis Mitte Februar begleiten. Zahlreiche Beobachter gehen inzwischen davon aus, dass der Zustand, permanent neue Lockdowns zu verhängen, noch anhält. Grundlage für die Maßnahmen sollen die „Fallzahlen“ sein. Zur Erinnerung: Die selbst gezimmerten Gesetzesgrundlagen sehen die Frage vor, ob die Verhältnismäßigkeit noch gewahrt bleibt. Damit lenkt sich der Blick auf die Verhältnisse, wie sie uns dargestellt werden. Der Leiter des Berliner Gesundheitsforschungs-Instituts IGES, Bertram Häussler, hat der „Welt“ gegenüber darauf verwiesen, dass die aktuellen „Todesfälle“ im Zusammenhang mit dem Corona-Virus nicht aktuell sind. Eine Bombe.
Veraltete Zahlen – frisch aufpoliert
Die Zahlen, die das RKI meldet, sehen so aus, als seien dies Todesfälle aus den vergangenen 24 Stunden. Die Bilder, die uns entstehen, sind eindeutig: Alle Verstorbenen sind am vorhergehenden Tag eingeschlafen. Das stimmt nicht.
Die Todesfälle, die uns derzeit genannt werden, hält Häussler für Todesfälle aus den Weihnachtsfeiertagen. Dies sei auf mehrere Gründe zurückzuführen. So gebe es die schon bekannten Meldeverzögerungen durch die Länder, aber auch die bemerkenswerten Vorgaben in Todesfällen.
Einem Todesfall muss einem Verdachtsfall (Infektion) zugeordnet werden, den ein Arzt festgestellt hat. Zudem muss vorher ein positiver Laborbefund vorgelegen haben. Erst danach „kann die verstorbene Person nach dem Infektionsschutzgesetz als Covid-Toter an das RKI übermittelt werden.
An dieser Stelle fällt das Kartenhaus schon in sich zusammen: Stellen Sie sich vor, gestern um 0.01 Uhr sei ein Mensch verstorben. Praktisch unmöglich erscheint es, dass das Gesundheitsamt dann diesem Todesfall im Laufe des Tages vorher einen Verdachtsfall zuordnet. Dann müsste noch ein Arzt einen positiven Laborbefund bestätigen, der ja auch zunächst angefordert worden sei. Unvorstellbar. Häussler wiederum meint: „Die Zahlen, die das RKI jeden Morgen veröffentlicht, sind im Durchschnitt über drei Wochen alt. Die reflektieren nicht den gestrigen Tag, wie oft über die Medien kommuniziert wird, sondern die vergangenen Wochen.
Frau Merkel und Co. nehmen dieses als Grundlage.