Was im Frühjahr noch als Verschwörungstheorie von „Querdenkern, Aluhüten, Schwurblern oder Coronaleugnern“ galt, soll nun bittere Realität werden. Die sogenannten „Aluhüte“ hatten bereits zu Beginn des Jahres davor gewarnt, dass die EU-Regierung in Brüssel ein Impfzertifikat einführen wolle, ohne welches Reisen und andere Freizeitaktivitäten, möglicherweise aber auch der Erhalt des Arbeitsplatzes nicht mehr möglich sein werden.
Vor wenigen Tagen ließ die EU-Kommission die Katze aus dem Sack: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützt die Einrichtung eines Impfzertifikats für die EU. Nur wer im Besitz eines solchen Impfzertifikates ist, solle künftig noch frei reisen können. Der Vorschlag kam laut Medienberichten vom griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis, der für ein EU-Impfzertifikat für „freies Reisen innerhalb der EU“ plädiert.
Von der Leyen sagte am Freitag, dass „ein Impfzertifikat eine medizinische Erfordernis sei. Es müsse noch geklärt werden, welche Rechte mit einem solchen Zertifikat einhergingen, so von der Leyen. Es müsse einen „fairen Ausgleich“ zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften geben. Nicht-Geimpfte müssten dann von der Möglichkeit Gebrauch machen, einen negativen Corona-Test vorzulegen. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen die Modalitäten zum Thema Impfzertifikat und Gewährung von Sonderrechten am kommenden Donnerstag festlegen.
Mitsotakis schwebt ein einheitliches Impf-Zertifikat für alle 27 EU-Staaten vor. Es könne die Reisefreiheit von Personen erhöhen, die gegen Covid-19 geimpft seien. Zuvor müsse geklärt werden, ob Geimpfte trotzdem ansteckend seien, hieß es. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel hält die Einführung eines Impfzertifikats in der EU für möglich. Die Einführung eines solchen Impfzeugnisses sei nicht auszuschließen. Allerdings sei das Vorhaben „delikat“, so Michel, denn ein Zeugnis für Geimpfte könne wie ein Impfzwang wirken, den man eigentlich vermeiden wolle. Bevor ein Impfzertifikat eingeführt werde, müsste viele Menschen immunisiert, also geimpft worden sein, so Michel.