Die Woche endet mit einer weiteren Blamage für die Regierung von Kanzlerin Merkel und insbesondere für Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Regierung möchte Gutscheine für den kostenfreien Erwerb der FFP2-Masken in Apotheken versenden. Die werden nun leider noch nicht verschickt – die Bundesdruckerei sei „zu spät dran“, berichtete nun etwa die „Welt“. Die Rechnung ist erstaunlich.
Der Staat glaubt wohl nicht an seine Masken
Tatsächlich könnte die Regierung die Masken auch ohne Gutscheine verschenken lassen. Dafür müsste sie sich allerdings wohl begründen, dass sie an deren Wirksamkeit tatsächlich glaubt. Das Institut für Arbeitsmarktforschung hat ermittelt, eine Woche Lockdown koste jeweils ungefähr 3,5 Milliarden Euro. Würde die Regierung die Masken – um eben jenen Lockdown zu verhindern – verschenken, würde es günstiger. Wenn der Preis mit 5 Euro angesetzt wird und 80 Millionen Menschen in Deutschland eine Maske pro Woche erhielten, beliefen sich die Kosten auf 400 Millionen Euro.
Das Ministerium von Jens Spahn hatte zum Schutz der Bevölkerung vor allem jene Bürger mit Vorerkrankungen oder ab dem 60. Lebensjahr mit den FFP2-Masken versorgen wollen. Der Gesamtpreis würde sich vielleicht pro Woche auf 100 oder 150 Millionen Euro reduzieren. Der Weg, den das Spahn-Ministerium geebnet hat, sieht allerdings anderes vor. So muss der Gutschein der Bundesdruckerei per Post verschickt werden. Den Gutschein selbst allerdings verschickt die Druckerei zunächst an die Krankenkassen.
Mit anderen Worten: Die Portogebühren und die Verarbeitungsgebühren werden weitere zig Millionen verschlingen. Am vorigen Mittwoch sollte die nächste Runde der Verteilung beginnen. Wahrscheinlich, so Thomas Preis als Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, werden zahlreiche Gutscheine erst jetzt am Wochenende ankommen – oder noch später? Die Logik des Ministeriums allerdings geht noch weiter: Die Gutscheine werden nach absteigendem Alter hintereinander verschickt. Zunächst gehen die Tickets an die Menschen ab dem Alter von 75 Jahren, dann an jene ab 70 und dann an jene ab 60. Würden die Masken also so dramatisch helfen, wie die Regierung behauptet, stünden hier zahlreiche Menschenleben auf dem Spiel.