Nach Meinung der Regierung und hier vor allem Gesundheitsminister Jens Spahn ist die Lösung in der Corona-Krise die möglichst weitgehende Impfung der Gesellschaft. Je größer der Anteil der Geimpften, desto schneller komme es zu einer Kontrolle. Nun meldeten insgesamt zwei Altersheime gut eine Woche nach der Impfung (mit dem Impfstoff von BioNTech / Pfizer) mehrere Covid-19-Fälle.
Husten und Fieber keine Nebenwirkung, sondern Symptome
Die Leiterin einer Einrichtung, Silvia Meusel, meinte gegenüber „inFranken.de“, Symptome wie Husten und Fieber seien zunächst als Nebenwirkung der Impfungen identifiziert worden. Dem sei nicht so – es habe sich gezeigt, dass die betreffenden Bewohner an SARS-CoV-2 erkrankt seien. Die Betreffenden seien fast alle eine Woche vorher geimpft worden.
Das Paul-Ehrlich-Institut verwies auf mehrere Möglichkeiten zur Erklärung. So sei der Impfstoff zwar prohylaktisch. Wenn aber das Virus schon vorher im jeweiligen Körper gewesen sei, habe der Impfstoff eine Erkrankung nicht verhindern können. Die zweite Erklärung:
Die Betroffenen könnten auch zu den Patientengruppen gehören, bei denen der Impfstoff nicht anschlägt. Schließlich weist das Institut daraufhin, dass der Impfstoff möglicherweise noch nicht gewirkt habe. Erst sieben Tage nach der zweiten Impfung sei die Wirkung vollständig gegeben. Nach der ersten Dosis würden die Geimpften lediglich einen Teilschutz erhalten.
Der Fall demonstriert allerdings eindringlich, dass die vermeintliche Sicherheit durch die aktuell anlaufende Durchimpfung der Alten- und Pflegeheime in keiner Weise gewährleistet ist. Die Schutzwirkung etwa bei Älteren ist in de Studien nicht hinreichend differenziert nachgewiesen worden. Die Nachrichten dürften jedenfalls die aufkeimende Euphorie zumindest dämpfen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Infektions- und Nebenwirkungsraten in großer Zahl entwickeln werden.